Podgorze, am Anfang nur eine Siedlung, seit dem 18 Jh. eine selbständige Stadt, ist wie Kazimierz eng mit der Geschichte der Krakauer verbunden.

Nach der ersten Teilung Polens, Ende des 18. Jahrhunderts, und der Besetzung Galiziens durch Österreich wurde die Weichsel zur Grenze der österreichischen Monarchie und der Stadt Krakau. Auf dem rechten Ufer der Weichsel gründete Kaiser Josef II. eine zu Krakau konkurrierende Stadt, die umgangssprachlich auch Josephstadt genannt wurde. Die Stadt entfaltete sich durch die Entwicklung der Industrie, der Gründung vieler Fabriken und seine günstige Lage sehr schnell. Um 1900 wurde in Podgorze, noch vor Krakau, das erste Elektrizitätswerk in Betrieb genommen.

In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts bildete sich der urbane Riss der Stadt heraus. Das Zentrum wurde zum Wohnviertel und rund herum entstand das Industriegebiet.

Im Jahre 1915 wurde Podgorze zu Krakau eingemeindet.

Die traurigste Episode des Stadtteils sind die Kriegsjahre 1941-43, als hier das Judenghetto angelegt und das angrenzende Konzentrationslager „Plaszow“ gegründet wurden. Allein am Anfang wohnten hier 15.000 Juden.

13/14 März 1943 wurde das Getto geräumt und seine Bewohner entweder gleich ermordet oder nach Plaszow, Auschwitz und Belzec verschleppt. Zur Erinnerung an die Tragödie, die sich in Krakau abspielte, wird jedes Jahr an dem Tag der Gettoräumung ein  Marsch veranstaltet. 

Heutzutage gibt es in Plaszow viele Orte, die an seine wechselvolle Geschichte erinnern:

- Die ehemalige „Deutsche Emailwarenfabrik“ Oskar Schindlers

- Gettohelden Platz, der legendäre „Umschlagplatz“, wo die regelmäßigen Umsiedlungen und Räumungsetappen während der Zeit des Ghettos durchgeführt wurden

- Apotheke zum Adler, wo Tadeusz Pankiewicz arbeitete. Als einziger Nicht-Jude lebte er im Ghetto und rettete vielen Juden das Leben. 

- Gebiete des Arbeits- und späteren Konzentrationslagers Plaszow

- Lasota-Hügel mit der vorromanischer Kirche des Hl. Benedikt

- Krakus-Hügel, ein Grabhügel des Prinzen Krakus